Dienstag, 23. Oktober 2007

Life in Toronto

Hallo meine lieben Freunde von der anderen Seite des großen Ozeans! Ich denke gerade seid ihr alle ziemlich gleichmäßig verteilt oder? Jenseits des Pazifiks und des Atlantiks! Ich habe nun schon lange nix mehr von mir hören lassen, deshalb dachte ich es wird wieder Zeit über meine Erlebnisse während des Herbstes in Toronto zu schreiben. Da es mittlerweile schon Januar ist wird alles nicht ganz chronologisch ablaufen, aber ich gebe mein Bestes euch über mein Tun und Treiben zu informieren.

So sah ich Ende Oktober aus, für alle, die mich nicht mehr kennen:


So schaut die Stadt aus in der ich wohne:


Ich habe es die letzten Monate ziemlich Shanti gehalten mit dem Informationsflow nach außen...


Deswegen jetzt mal ein kurzes Update was sich alles so ereignet hat:


Rowing

Wie erging es meiner Ruderkarriere? Nun ja es ging erstmal steil bergauf, denn wir begannen die Rennen zu gewinnen und brachten unsere ersten Medaillen mit nach hause.


Irgendwann standen dann die OUA (Ontario University Athletics) Championships an, also die Unimeisterschaften von Ontario. Die wollten wir natürlich unbedingt gewinnen und da wir in letzten wochen auf einer Woge des Erfolgs surften hatte keiner seine Zweifel. Unser Boot ging also als einer der Favoriten ins Rennen und entsprechend locker waren wir am Morgen des Renntages drauf.


Die Anspannung wuchs aber doch deutlich wie ihr auf dem nächsten Bild seht. Es waren noch drei andere Teams anwesend, gegen die wir zu Beginn der Saison immer verloren haben und sie seither auf keiner Regatta mehr angetroffen haben: Western (London), Queens (Kingston) und McGill (Montréal). Diese galt es also zu schlagen. Wir kämpften uns gerade so im Quali-Rennen durch ins Finale. McGill und Queens waren da wesentlich schneller als wir. Nach ausgiebiger psychischer Motivation, Pep-Talk und gegenseitigen aufputschen ruderten wir also raus zum Finale.


Wie ihr seht waren mit "högschder Konzentration" am Werk, "heads in the boat, man"! Also ruderten wir raus... zum Erfolg :) Ich war schon bei einigen sportlichen Veranstaltungen aktiv am Start und habe um den Sieg miegespielt, gerannt ... usw. aber beim rudern war die Sache viel intensiver, einerseits dadurch dass die ganze Sache nur ca. sechs Minuten dauert in denen du ales gibst und nur am kotzen bist, andererseits dadurch, dass da sieben andere im Boot sitzen die sich den Arsch aufreißen! Das ganze Boot läuft nur, wenn jeder einzelne, aber auch alle zusammen, ackern wie blöd... eine sehr intensive Erfahrung diese sechs Minuten, das sage ich euch. Wen das genauer interessiert, der kann sich ja mal diesen kurzen Clip reinziehen. Wie auch immer, es war eines der spannendsten Rennen überhaupt, fünf Boote komplett gleichauf, jedes Team hat gefightet und alle hätten gewinnen können. Nun ja am Ende waren wir drei Sitze hinter McGill und drei weitere vor Queens und Western... sehr krass knapp! Und so wurden wir zweiter hinter der McGill University aus Montréal und beste Mannschaft Ontarios!


Müde und abgeschlagen, aber glücklich ruderten wir von der Ziellinie zurück ans Dock.


Hier ist unser winning boat: Nick, Jeff, Steve, Scott, Nick, Shawn, Todd, ich und Mike unser Coxie.



Die Oars mit dem Logo der UoT ... wie theatralisch :)


Unser Novice Team (beide Boote) kurz nach dem Rennen... und am nächsten Abend:



Unsere Coaches am nächsten Abend auf der OUA-Party:



Vielleicht ein kleiner Überblick dazu: Am nächsten Tag waren noch die Rennen der Varsity-Teams und am Abend dann eine große Saison-Abschluss-Party. Da die meisten seit Monaten keinen Alkohol getrunken haben (heads in the boat) und nun endlich die Saison vorbei war, ging's entsprechend zur Sache und es wurde ned nur aus Gläsern gesoffen, sondern aus Pitchern! Steve demonstriert uns das hier mal:


Da mittlerweile Halloween vor der Tür stand, waren all verkleidet. Aufgrund der heavy German influence in unserem Team waren wir eben in Lederhosen da, ausgesprochen "leatherwhoassssss"! Na, wer kriegt den Witz?


Todd, James und Emily sind hier übelst am feiern! Ich wollte eigentlich auch zur Party, aber da das mit nem Tag im Regen an dr Ruderstrecke von St. Catherines verbunden war, blieb ich in Toronto und ging da auf einer der diversen Halloween Parties.





Emily mal so richtig voll und Todd lässt seine Triebe bei der Heimfahrt raus! Irgendwie habe ich bei der Party was verpasst, oder? Ich wollte euch die Bilder ned vorenthalten.


Wo war ich? Ach ja es war Halloween, doch dazu mehr später.


Indian Summer in Toronto

Ich habe ja bei den letzten Malen schon vom kanadischen herbst geschwärmt mit seinen bunten Farben. Auch hier in Toronto kam er langsam an. Hier ein paar Impression aus meiner Stadt, in der langsam der Sommer ging...






Naja, so richtig ging er auch ned, wir hatten im November noch tage mit mehr als 30 Grad! Ich chillte und arbeitet im Park, und die Ladies heirateten fleißig weiter...


Obiges Bild ist gar ned so ungewöhnlich wie manche vielleicht denken, hier sieht man andauernd Hochzeitsbräute, die sich an diversen Locations in Toronto ablichten lassen! Hier z.B. in Kensington Market...


Home sweet home, die UoT und das University College


Bruce's 60ter Geburtstag

Der gute Bruce wurde 60 und hat mich, Laura, Johannes und noch nen paar andere Größen der Regelungstechnik eingeladen :) Hier seht ihr mich mit Bruce und Laura, mehr Bilder hat der Bruce bei sich ins Web gestellt.


Wir sollten keine Geschenke bringen sondern eine Performance abliefern. Da gab es dann Lieder, Gesang, Gitarre und Klavier von den Gästen zu hören. Wie ihr wisst bin ich gänzlich unmusikalisch, deshalb haben ich und Johannes ein Bild eines kanadischen Impressionisten zerschnibelt und den Leuten Einzelteile zum Malen gegeben...



Das hat offensichtlich allen sehr gefallen und viel Spass gemacht. Mich würde es echt interessieren ob der Bruce das Bild aufgehängt hat. Das letzte Mal, dass ich bei ihm war (mit der Kat) hing es noch nirgends... :(


Eine nette Anekdote von vielen, die sich auf der Party ereignet haben: Wer von den Kybs unter euch hat schon mal auf ner Party, leicht angetrunken und mit nem Bier in der Hand versucht, dem guten Murray Wonham zu erklären, dass DES nix taugt?


Halloween


Halloween war auch und das hieß neben Kindern, die an der Tür läuteten und sweets wollten, vor allem folgendes: Halloween Parties!


Das war besagter Abend als ich auf der OUA-Party gefehlt habe: Adam, Maike, Signe und ich ... und die Anja war auch irgendwo. Ein spassiger Abend an dem wir durch verschiedenste Studenten-WG's im Annex zogen!


Ich kam übrigens direkt vom Rudern zur Party! Schnell noch Schminke gekauft und losgings... das Ergebnis war dann doch ganz gut. Am eigentlichen Halloween Tag quoll die Stadt dann über vor lauter Parties. Wir wollten ins Village a.k.a. dem Gaybeirhood gehen um dort die Gay-Halloween Party zu erleben!


Es war ne kalte Nacht, deswegen war mein Outfit das eines Südamerikanischen Travellers mit abgefucktem Look, fettigen Haaren und nem Poncho... ned sehr einfallsreich, aber warm!


Wir wurden ned enttäuscht. Im größten gay village der Welt versammelte sich allerhand, tunten, Schwulis, Lesben, Sado-Freaks und vor allem viele, viele Transen! Es gab coole Kostüme zu sehen, wobei viele einfach ihre Unterwäsche mitgebracht haben und diverse Sex-Spielzeuge... einfach eine Show das ganze anzusehen! Aber seht selbst.


Sind das Kostüme oder sind die Jungs nur auf ner Pyjama-Party?


Wir waren in bester Feierlaune. So sahen wir zu Beginn des Abends aus, Signe und ich:


Anja, Signe, Laura und Johannes in der ersten Schwulenbar... wir kämpften uns durch nen paar durch... fragt besser nicht!


In einer anderen Bar... wo wir waren wurden wir natürlich von Schwulen und Transen angebaggert... wir konnten uns mit Hilfe unserer Mädels gerade so erwehren. Signe kann auch lustige Geschichten erzählen von aufgetakelten Transen, die im Damenklo im Stehen pissen ... :)




Mann oh Mann...


Unsere Stimmung wurde natürlich auch immer heiterer und ausgelassener...


Ein schöner Abend, aber irgendwann, muss jeder mal heim gehen...


... auch die Engel.



Ansonsten

Der gute Johannes, mein best buddy hier in der Stadt, hat seine Diplomarbeit abgeschlossen und ist jetzt wieder weg. Schade, war echt ne coole Zeit mit ihm und wir haben uns echt super ergänzt (akademisch nebenbei auch). Der gute Mann ist jetzt in München und macht dort seinen PhD. Take care und Johannes, wir sehen uns im Sommer!


Ach ja, wo wir's gerade vom Klettern haben: Ich habe in Toronto nen Kletterwettkampf gewonnen, das "Toronto Climb ing academy Send Fest". Na, wer hätte das gedacht, dass ich bei sowas mal mitmache?


Hier seht ihr mich beim Frühstücken in meiner alten Wohnung. Was mir gerade an diesem Bild auffällt ist, dass es wohl zur Ruder-Hochsaison war... zu erkennen am aufgeblasenen Bizeps, völlig ungeeignet soviel Muskelmasse zum Klettern... das müssen wir wieder reduzieren!


Was ich eigentlich sagen wollte: Wie ihr an dem Schild seht stand meine alte Bude zum Verkauf!


Ich hätte zwar noch bis Juli dableiben können, aber ich wollte über den Winter eh näher an die Uni. Also bin ich umgezogen. Das lief natürlich ned so locker und easy ab, wie ich es euch hier beschreibe! Irgendwie haut das bei mir mit den Wohnungen nie so richtig hin... vom Vormieter verarscht wurden, neue Wohnung gecancelt, neue Nachmieter und neue Bude gesucht... und dann doch irgendwie wieder eingezogen...


Jetzt wohne ich auf jeden Fall in dieser Strasse, direkt in der Nähe der Uni (200m), des coolsten Viertels (Kensington Market) (300m), der Baldwin Street (10m), Downtown (um den Block) ...


... und ich habe ne Hammer-Aussicht! Ein Riesen-Fenster nach Westen mit einem noch größerem Schreibtisch! Da lässt es sich Diplomarbeit schreiben! Also ich bin jedenfalls mit meiner neuen Bude voll zufrieden. Ich wohne mit Gang, einem Kanada-Chinesen zusammen, der sehr umgänglich und Gottseidank unchinesich ist! Roommate passt, saugeile Lage und extremst geiles Zimmer, billig noch dazu, Passt also!

Da war ich auch mal:



Toronto Raptors vs. Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki! Die Anja hat uns billige Karten organisiert, Danke nochmal! War auch nen spassiger Abend.


Ansonsonsten wird's hier auch langsam Winter, und bei 100% Luftfeuchte ist das alles andere als angenehm.


Kalt eben! Hier seht ihr mein aktuelles Bike (Johannes damaliges) beim Frieren. Momentan ist das Bike irgnedwo bei der Laura angeschlossen, stationär! Irgenwie ist das Schloss im Arsch... damn it, das müssen wir jetzt mal flexen!


Exams,Projects, labs und Papers standen am Ende des Terms an und so hieß es Lernen, simulieren, texen ... das übliche halt, nur das hier alles eher komprimiert war. Im Gegensatz zu Stuggi gehen hier alle Sachen innerhalb einer Woche über die Bühne. Ich weiß ned, was mir lieber ist. Es lief aber alles geplant gut und ich konnte alle meine Wunschnoten eincashen!


Die Kat sah ich seit 10. August leider nur im Skype :( Aber dann war sie da am 16. November passend zu meinem Geburtstag! Mann, was haben wir uns gefreut wieder zusammen zu sein!


Mehr dazu im nächsten Blog!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Killarney and Thanksgiving!

So hat nen bisserl länger gedauert, bis ich mal aufmachen konnte die Story zu schreiben. Ist einfach zu viel los hier...


So das auf dem Bild sind die Laura und ich beim gemäßigten "DWS". Die Laura ist wie der Johannes ne Studentin, die in der Systems Control Group beim selben Supervisor wie ich ihre Master Thesis schreibt. Und die Laura ist nen liebes feines Mädel, nicht nur weil sie uns an Thanksgiving in die Hütte ihrer Eltern im Killarney-Park eingeladen hat...


Nun ja, soviel zum Thema "Hütte" :) Es war eher nen großes Haus mitten im Killarney-Park, zwar ohne Stromanschluss, aber dafür mit eignen Kajak, Canoe, Motorboot und Nebenhäuschen und... ich gebe euch besser mal da ganze Bild von der "Hütte am See".


Ned schlecht, oder? Und das mitten im Park! Also bin ich mit Johannes und Jona, nem Freund vom Johannes aus Magdeburg hochgefahren... natürlich auch nur mit dem schönsten Schlitten.


Der Jona ist auch nen Kyb aus Magdeburg, der in Yale seine Diplomarbeit über Adaptive Regelung von Switched Systems schreibt. Jaja, die Control Community ist klein und vernetzt :) . Hier erstmal nen paar Impressionen aus dem angeblich schönsten aller Ontario Parks!


Also die deutsch stämmige und auch sprachige Famile der Laura hat die Freunde ihrer Kids, d.h. Laura (23) und Vaughn (29), eingeladen zum Thanksgiving Fest. Sie kamen für alle Kosten auf, haben uns aufgenommen wie beste Freunde, die sie schon seit Ewigkeiten kennen würden und nicht erst seit soeben. Wir haben uns tagsüber immer alle zusammen draußen im Park vergnügt und hatten Abends neben Wein und Essen, Gitarre und Gesang, Malefiz und Mensch-Ärger-Dich-Nicht.

Am zweiten Tag sind wir nen bisserl durch den Park gestiefelt auf der Suche nach kletterbaren Felsformationen... ja die Jungs und Mädels waren mal wirklich motiviert zum Klettern! Glück für mich! Aber erstmal durch die kitschig bunten Wälder Killarneys gewandert, was echt ziemlich geil aber wegen der vollkommen übertriebenen Farbexplosion auch leicht sureal war.


Felsen haben wir dann tatsächlich auch noch gefunden. Wenn ihr das obere Bild mal vergrößert, dann seht ihr zwei Seile und nen paar Kletterer an dem großen Quarz-Klotz hängen. Ich und der Tusher haben an dem Klotz mit Hilfe ner Menge Keile und Schlingen zwei Topropes aufgebaut, an denen sich jeder mal versuchen konnte.


Hey meine Kletterkollegen da draußen: Seid ihr schon jemals puren Quarz geklettert? Ich meine jetzt ned ne Quarzleiste im Granit oder Sanstein, sondern so reinen Quarzfels? Ich vorher auch ned, aber ist mal ganz interessant. Jedenfalls werde ich hier noch richtig gut im Trad und Free-Solo klettern...


Keine Angst, war viel leichter als es auf dem Bild aussieht... Kinder nicht nachmachen!

War jedenfalls für uns alle ne super spassige Geschichte da, aber irgenwann mussten wir auch wieder zurück, weil es in der Hütte Turkey gab!


Der Paul schneidet unser 7,5 kg Prunkstück von Turkey gerade an! Die Streifen stammen übrigens von ner Menge Bacon-Stripes in denen der Turkey gebrutzelt wurde... mmmm! Also ein großes leckeres Fressen war da angesagt und wir haben den Tag easy ausklingen lassen... und den nächsten Morgen genau so easy angefangen.


Wir haben uns ein paar der Familien-Boote geschnappt und sind durch die verschieden Seen gerudert.


Wenn ich eine Sache mittlerweile richtig gut kann, dann ist das Rudern :) deshalb habe ich da s Kajak gekriegt! Aber es gab ja auch unterwegs mal ne Brotzeit, wie ihr auf dem "Wasserpicknick"-Bild seht!


Fast schon kitschig diese knallbunten Farben, oder? Nun ja, wir sind ned nur völlig paralysiert von der bunten Farbwelt durch die Seen getrieben, sondern haben natürlich auch nen bisserl Action gesucht :)

So Jona, das war dein Stichwort! Wir waren ein wening Klippenspringen. Nicht arg hoch aber dafür umso spassiger. Hier ne Bewegungstudie von Laura und mir:


War ne feine Sache, besonders weil man wieder zurück zum Fels schwimmen konnte und ihn hochklettern... Mann, hier komme ich mehr zum DWS wie bei uns daheim!



Nachdem die Laura noch ihre Hose im Wasser versenkt hat sind wir zurück zur Hütte...


Aber ich bin mit dem Jona gleich nochmal für zwei Stunden aufgebrochen in die bunte, sureale Kandinsky-Welt des Killarney Parks!


Wenn das mal ned vollkommen übertrieben geil aussieht, oder? Vergrößert es euch und hängt es an die Wand, oder nehmt es als Desktop-Hintergrund :) So das war jetzt nen längerer Picture-Stream von unserem viertägigen Aufenthalt im Killarney Park. War ne definitiv spassige Zeit! Ich hoffe ich komme vor dem Winter noch mal aus Toronto raus, um die wunderschöne Natur dieses Landes zu geniessen.

Ein letztes Bild aus glücklichen Tagen - Johannes und ich am Fels :)