Mittwoch, 28. Mai 2008

Climbing Road Trip durch's US Heartland

Da kam ich gerade aus Kentucky heim und schon ging es wieder los... Der Plan diesmal war von Donnerstag bis Sonntag in die Shawagunks nach New York State zu fahren, also praktisch nen Kurztrip um die Ecke. Alles kam anders...


"Hey Flo and Katherina, would you mind going to Philly instead ?" hat mich der Andrew unser Fahrer gefragt als wir gerade über die Niagara-Fall-Brücke sind. Erstmal nach Philly den Jesse (nen Climbing Buddy) besuchen und dann mal weiterschauen nach New River oder so...


Und so sind wir in ner langen Nachtfahrt tatsächlich nach Philly gecruist. Das Team an Board waren außer mir noch der Andrew und die Katherina, zwei Kletterer aus Toronto.


Philly, finally!


Und so waren wir tatsächlich in Philly um Jesse, der Kerl ganz links auf dem nächsten Bild, zu besuchen. Jesse ist nen Top-Kerl, Top-Kletterer und hat seit neuestem Hirnkrebs im Endstadium... eine sehr krasse und traurige Geschichte. Das nächste Bild ist vom Dach des Krankenhauses aufgenommen, als wir ihn zur Chemo begleiteten.


Wir durften uns natürlich nicht die klassischen Philly-Cheesesteaks entgehen lassen. Andrew zum Straßenverkäufer "Gimme the cheesiest steak you have" :)


An Wagen wie diesen gibt es die Cheesesteaks und mehr... die Katherina hat sich nen 2 Liter Eiskaffee geholt... ja wir waren in Amerika!


Und bei solchen Bilder ware wir wirklch im tiefsten Amerika!


Wir haben natürlich zwei Abende fleisig auf Jesse's Veranda Party gemacht


und uns an Bier, Burgern und Gitarren geübt!


Natürlich waren wir auch alle zusammen immer wieder mal klettern. Der Krebs hält den guten Jesse ned davon ab immer noch 5.13 und schwerer zu klettern. Hier waren wir nachts mit ein paar Bier in "seinem gym" und Andrew versucht trotz Bier und Burgern noch V5er zu ziehen.


Nächster morgen in Philly, auf dem Weg zu nem lokalen Klettergebiet in Pennsylvania:


Amerika, Amerika... nen Kernkraftwerk in einer Großstadt... anyways wir sind dann lieber über den Fluss geslacklined und dann klettern gegangen :)


Das wurde dann noch nen langer Kletterabend an dem ich meine erste 5.12 onsightete. Mittlerweile war es Samstag und wir wussten ned recht was zu tun. "Let's to to the New and to Red (River Gorge) and go back to Toronto on Tuesday ?!?" Gesagt, getan und auf ging's nochmal 500km in den Süden West Virginias. Dabei hat uns dieses Lied begleitet:



Kennt ihr, oder? Genau so wie dieses Lied ist auch West Virgina, a country beauty! Und so reden auch die Leute... nun ja, wir waren ja zum klettern in der berühmten New River Gorge da.


Nur blöd dass man da erstmal ne Stunde in die Schlucht runterlaufen musste. Aber die Schlucht ist ja das Highlight des "Mountain State" West Virginia und deswegen war das Wandern fast schöner als das Klettern!


Ja welche Route ist das denn jetzt? Ganz ehrlich, das Klettern war natürlich auch der Hammer. Die New ist ja eines der berühmtesten Gebiete weltweit und wunderschön dazu.


Hier versuche ich mich mal wieder im schweren Onsight-Klettern und fliege ganz oben ab :( Allerdings hat es ca. 20 m neben mir jemand noch etwas härter erwischt: Der gute Mann ist aus 12m auf den Bden Gefallen und mit dem Hinterkopf auf nen Stein. Eine sehr, sehr unschöne Sache ist das. Der Kerl wurde dann mit blutigem Kopf und Blut aus den Ohren die Schlucht hoch, zum Auto und ins Krankenhaus gebracht. Ich habe nix mehr von ihm gehört und hoffe mal, dass es ihm gut geht!


Unser Klettertag ging auch irgendwann mal vorbei und so sind wir auch wieder hochgestiefelt...


durch's wunderschöne West Virginia!


So was machen wir denn jetzt? Hier pennen oder... ? "Let's drive the additional 600km to Kentucky tonight!" Und mal wieder haben wir die halbe Nacht im Auto verbracht um am nächsten Tag genau DA zu sein:


Red River Gorge, zum zweiten Mal in zwei Wochen! Es ist aber auch echt geil und wunderschön da!


Almost like a fairy tale, gell Andrew :) Ein wunderschönes Bild, das life noch viel, viel aufregender war!


Einen Tag lang klettern an der Military Wall und so hatten wir in zwei Tagen die beiden berühmtesten Klettergebiete der East Coast. Einfach geil da in Red, ich werde es vermissen.


Irgendwann hat es dann auch tropisch gepisst, was wir aber dank der krassen Überhänge nie gemerkt haben. Auf dem Weg runter sind dann einige auf den Arsch gefallen :)


Mittlerweile war es Montag Abend und wir hatten fünf Tage Klettern, Parties und Autofahren in den Knochen, bzw. auf den Fingern.


Also wurde es mal wieder Zeit über Nacht die 1200km nach Toronto heim zu cruisen. Nächstes mal geht es da hin zum Klettern:


Eine durchgefahrene Nacht, zwei Polizeikontrollen und insgesamt 3500km später war ich dann wieder in meiner Bude in Toronto. A little bit fucked up:


Aber hilft nix, ich muss wieder an die Diplomarbeit! Die muss ja auch vorwärts gehen und irgendwann fertig werden! Hier seht ihr einen meine Schreibtisch nachdem ich ein Kapitel über Graphentheorie gesschrieben habe:


Ich würde mal sagen der Spruch

"Work hard, play hard"

trifft ganz genau meinen derzeitigen Lebensstil :)

Also ran an die Arbeit und zwischendrin mal wieder Spass in Toronto haben, wie zum Beispiel Segeln mit John, Nicole und Pierre direkt vor der Skyline. Hier ist der Ausblick vom club house.


Aber mehr fleissig sein, wie Spass haben, denn bald geht es mal wieder weg auf Konferenz nach Seattle!

Donnerstag, 15. Mai 2008

Kentucky und die Red River Gorge

Wir waren im Land von Country Music, Bluegrass, White Trash und da wo dieses Schild herkommt :)


Also von vorne: wir, das sind John und ich. Und wir wollten in die berühmte Red River Gorge zum klettern, weil es da einfach geil sein soll! Hier ist eines der Bilder, die uns in dieses Gebiet gelockt haben.


Das ist die Route Abiyoyo (5.12b), die ich sogar im ersten Versuch klettern konnte :)

Aber bevor wir endlich da waren, mussten wir erstmal 10 Stunden fahren. Es ist eine wirklich sehr interessante Erfahrung, wenn man aus Ontario (einer der reichsten Gegenden Nordamerikas) über die Grenze nach Detroit (kriminellste Stadt Nordamerikas) fährt.


So schaut es da aus, nur 500m Luftlinie hinter der kanadischen Grenze! Shocking, oder? Da drängt sich der Gedanke auf, dass die USA eine Art zweiter Gaza-Streifen sind! Da steigen wir besser ned aus... lieber weiterfahren und nachher noch an einer Rasstätte halten.

Und was finden wir direkt bei der Donutbude?


Genau, zwei Autos von den Detroiter Cops :) So klassisch, in den USA sind die Donutbude der sicherste Platz überhaupt! Leider war unsere Fahrt noch ein bisserl länger,


aber am nächsten Morgen waren wir in Kentucky! Lasst mich euch mal nen kleinen Eindruck geben, wie das da so abgeht. Im Radio spielen sie am laufenden Band Bluegrass Musik, wie ihr in meinem Video hier checken könnt.




Es gibt ned arg viele große Städte und die größte im 500km Umkreis ist ned mal in Kentucky, sondern Cincinatti in Ohio.


Jesus, ist da unten ganz groß! Ich behaupte mal, wenn man mal zufällig irgendwo ein Zeichen von Zivilisation in den Wäldern von Kentucky findet, dann ist Jesus aus dabei... vergrößert mal das nächste Bild und schaut auf die license plate :)


Aber das Schild scheint den John ned zu arg zu interessieren, als promovierter Biochemiker ist er Darwinist und Atheist! Aber so manche Konstruktion haut einen einfach um... da denkt man nix böses und auf einmal ist neben dem Highway ein gut 15m hohe Jesus-Statue!!!


Die spinnen alle im sogenannten "Heartland of the U.S.", ...


... wohnen in Trailers, ...


... und schießen auf sämtliche Schilder!



Klassischer "White Trash" eben! Jetzt weiß ich auch wer George Bush gewählt hat ...

Naja, das soll uns mal ned stören, schließlich sind wir nur zum klettern da!


Und das war richtig geil!!!


Steiler und henkliger Sandstein ...


... mit wirren Chicken Heads ...


oder nur leicht überhängend und dafür super kleingriffig:


Das ist übrigens die Route Orange Juice (5.12c), die ich mir fast im ersten Versuch geholt hätte.


Ach ja, die guten Südstaatler habe alle paar Meter mitten im Wald ihre Mini-Ölquellen... ob da was rauskommt, jemals? Kann uns auch egal sein... John fliegt lieber durch die Luft!


Hier bin ich Sektor Solarium und im Hintergrund oben genannte Traumroute Abiyoyo. Schön gell :)


Manchmal mussten wir auch erst durch's Wasser waten, bevor wir an die Felsen kamen.


Aber die waren dann umso besser!


Steil ist geil, oder? Zumindest wenn die Griffe so gut sind!


Der Fels auf dem nächsten Bild nennt sich Bob Marley Crag und die überhängende Platte im Hintergrund hat eine der wohl spassigsten Routen, die ich je geklettert habe, Dogleg (5.12a). Überhängend, glatt, aber mit Riesen-Griffen dazwischen, die ca. 1.30m voneinander entfernt waren :)



Endlich mal wieder ne Kletterroadtrip, das was ich daheim alle drei Wochen hatte ... :(



Schön war's :)

Leider mussten wir auch irgendwann wieder heim. Den John nerven die ganzen Bibelschilder eh schon an.


Zurück in Toronto gibt es nur Buildering, aber der nächste Trip ist schon geplant!


Ach halt, stimmt... da war doch was. Ich muss hier noch ne Diplomabeit schreiben, also starten wir mal wieder zwei oder drei Mammutwochen... der nächste Trip komt bestimmt.